Wohnen im Alter

Die Wohnumgebung ist ein wichtiges Stück Heimat. Man ist im Dorf, im Quartier verwurzelt und zieht nicht mehr gerne um.

Nachdem die Kinder ausgezogen sind, verbleiben die meisten Eltern in ihrer bisherigen Wohnung. Sie können nun mehr Raum für sich beanspruchen.

Trotzdem kann im Alter ein Umzug in eine kleinere, praktisch eingeteilte Wohnung sinnvoll sein: Damit werden die Wohnungspflege und das Haushalten insgesamt weniger aufwändig.

Um im Alter die individuell beste Wohnsituation zu finden, gibt es heutzutage eine ganze Palette von Möglichkeiten. Fassen Sie Mut und setzen Sie sich damit auseinander. Sammeln Sie Informationen. Reden Sie mit Menschen, die anders wohnen und leben. Das ist immer interessant und hilft Ihnen, von vorgefassten Meinungen wegzukommen und Ihre optimale Wohnform herauszufinden. Auf keinen Fall sollten Sie einfach zuwarten, bis die Umstände Sie zu einer Veränderung zwingen. Es ist grundsätzlich einfacher, sich an einem neuen Ort einzuleben und dort neue Beziehungen aufzubauen, solange die Kraft und der Mut zur Veränderung noch da sind!

Vielleicht finden Sie im selben Haus (zum Beispiel im Parterre), im Quartier oder im Dorf eine geeignetere (kleinere, bequemere, altersgerechtere) Wohnung. So bleiben Sie in der vertrauten Umgebung und bei den vertrauten Menschen.

In der Nähe der Angehörigen

In derselben Wohnung, im selben Haus oder zumindest nahe bei den Angehörigen zu leben, kann viel Sicherheit geben. Klären Sie sorgfältig ab, ob das für Ihre Angehörigen auch stimmt, wie viel Nähe und Distanz, wie viel Betreuung und Pflege Sie von ihnen erwarten können und wie diese genau zu regeln und zu handhaben wäre.

Hausgemeinschaften

Eine Genossenschaft kauft oder baut beispielsweise ein Haus mit Zimmern oder Wohnungen für ältere Menschen. Diese Hausgemeinschaft gewährleistet eine gewisse Unabhängigkeit und ermöglicht doch viele Kontakte und ein Gemeinschaftsleben, etwa in gemeinsam genutzten Räumen, Terrassen, Innenhöfen usw.

Alterswohnungen/Alterssiedlungen

In der Regel sind dies geräumige Kleinwohnungen (zwei Zimmer) für Personen im AHV-Alter oder mit einer Invalidenrente. Sie lassen sich mit den mitgebrachten Möbeln und Gegenständen individuell einrichten. Ein nahe gelegenes Alters- oder Pflegeheim bietet die Möglichkeit, Mahlzeiten dort einzunehmen und vorübergehend Hilfe zu erhalten, so etwa bei einer einfachen Erkrankung.

Seniorenwohngemeinschaften

Bei dieser Wohnform leben mehrere Personen zusammen in einem Haus und werden dort bei Bedarf zum Teil betreut (Pflegewohngemeinschaften, Pflegewohngruppen). Die Bewohnerinnen und Bewohner verfügen je über ein eigenes Zimmer (evtl. mit Bad, Dusche und WC) und teilen sich Wohnzimmer und Küche. Gemeinsam planen sie ihren Alltag (Einkaufen, Kochen, Putzen, Waschen) und pflegen Gesellschaft (Plaudern, Ausgehen, Spielen usw.). Geduld und Toleranz sind – wie in jeder Wohngemeinschaft – erforderlich.

Alterswohnungen oder Seniorenwohngemeinschaften mit einer altersgerechten Infrastruktur wie Lift, Sicherheitssystem (Notruftelefon) usw. erlauben Senioren ein selbstständiges und selbstbestimmtes Wohnen. Diese Wohnformen sind selbstverständlich offen genug, um externe Dienstleistungen wie Spitex, Mahlzeitendienste oder Reinigungsdienste zuzulassen.